Mittwoch, 23. Mai 2012

Auf unser täglich Brot wetten wir heute

Ein von der Satiresendung Extra 3 empfohlener Beitrag der ARD mit dem Titel "Verzockt - und verklagt: Die guten Geschäft der Deutschen Bank" (aktuell noch in der Mediathek abrufbar, einfach auf den Link klicken) hat gestern auf Google+ zu einigen Diskussionen geführt. Einig waren sich wohl alle Beteiligten, dass Spekulationen mit Nahrungsmitteln ein absolutes "No-Go" sind. Und wie der Zufall es so will haben kurze Zeit später die Menschen von campact.de eine Unterschriftenaktion gestartet, die unsere Minister dazu bewegen soll die Spekulation auf Lebensmittel wieder einzuschränken und zu verbieten.

Wieder? Ja, genau. Wieder! Denn erst im Jahr 2000 wurde das Verbot der Spekulation auf Nahrungsmittel gelockert. Mit verheerenden Folgen, wie sich jetzt zeigt. Das Banksystem, das sich in der Krise von 2008 in seiner Gier als unfähig erwies eine stabile Wirtschaft aufrechtzuerhalten, wettet mit der selben Gier nach übertriebenen Renditen auf das, was Menschen zum täglichen Überleben brauchen. Um ihren Gewinn zu optimieren treiben sie die Kosten für Nahrungsmittel in die Höhe, was Hunger bei jenen zur Folge hat, die sich ihr Brot oder ihren Reis plötzlich nicht mehr leisten können.

"Hunger. Das klingt nicht so schlimm. Ein kleines Ziehen in der Magengegend. Das wird schon wieder." Was die Fokussierung auf das Wort "Hunger" in der Berichterstattung der Medien leicht vergessen lässt ist das Sterben und der Tod, welche am Ende des Hungerleidens warten. Wer sich sein Essen nicht leisten kann wird sich wiederholt das Essen nicht leisten können, wer zu oft nicht isst, der oder die stirbt. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Konstitution, Religion, Nationalität und was sich hier noch so anführen ließe.

Nur an wenigen Stellen ist der Zusammenhang zwischen dem Gewinn des Einen und dem Tod des Anderen derart unmittelbar war im Punkt der Lebensmittelspekulation. Die anstehende EU-Finanzmarktreform bietet jetzt Gelegenheit, dieses Treiben wieder politisch zu unterbinden. Eine paar kleine Unterschrift einiger Minister könnten das Leben vieler Menschen grundlegend verbessern, wenn sich damit global die Lebensmittelpreise wieder stabilisieren. Damit diese aber ihren Stift aus der Tasche holen bedarf es vieler tausend kleiner Unterschrift der Bürger, die ihr Anliegen an die Politik herantragen.

Lasst und handeln. Kampagne: Spekulation

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