Montag, 30. April 2012

Whedons Ausflug ins Marvel-Universum

"Iron Man" Tony Stark verschönert die Skyline von New York mit einem gigantischen, stählernen Penisersatz, der seinen Namen trägt; die "schwarze Witwe" Natasha Romanoff verhandelt nicht nur mit russischen Diktatoren sondern auch mit widerspenstigen Nicht-Vielleicht-Oder-Doch-Teammitgliedern; Hawkeye braucht eine neurale Kalibrierung, um wieder ordentlich sehen zu können; Captain America findet "Stars and Stripes" ein wenig altmodisch; der Halbgott "Thor" verpasst die erste Hälfte des Films; Hulk haut gewaltig auf einen Gott  drauf und Nick Fury verarscht sie alle - Joss Whedon lässt die Avengers los und legt dabei Manhatten in Schutt und Asche.

Wie zu erwarten war schlagen die Rettertruppe voll durch: Whedon ist erneut ein höchst unterhaltsamer Actionfilm gelungen, der um Länger besser ist als die eher enttäuschenden "Thor" und "Captain America" Verfilmungen. Diese beiden Filme taugen wirklich nur als Vorgeschichte für Avengers, der in 3D so richtig fahrt gewinnt, ohne Langeweile aufkommen zu lassen.

Die übertriebene Theatralik und Komik Whedons retten The Avengers davor ein kunterbunter, kindlich-infantiler Weltenretterfilm im Stile eines Batman Forever o.ä. zu werden. Wie beispielsweise bei Dr. Horrible lässt The Avengers Raum für herzhafte Lacher als auch für Trauer -- denn auch wenn der "two-legged Spoiler" Sean Bean nicht mitspielt, so stirbt hier dennoch eine Person, der man dies nicht gewünscht hätte. Diese Todesszene reizt zwar nicht unbedingt die Tränendrüse (das ist ja hier schließlich auch nicht Titanic), aber traurig ist es dennoch.

Die Gratwanderung zwischen "Mega-Bada-Boom", megalomanischer Heldeninszenierung und einem Emmerischen Zerstörungsdrang wird durch viel Liebe zum Detail und einer Extraportion Selbstironie zusammengehalten: Zu keinem Zeitpunkt könnte der Zuschauer auf die Idee kommen, das irgendwer das, was auf der Leinwand gezeigt wird, für bare Münze oder gar Realität nehmen könnte. The Avengers ist nicht mehr und nicht weniger als eine sehr sehenswerte Comicverfilmung -- wenn auch eine rein unterhaltende und ohne großen Anspruch. Aber wer erwartet schon ernsthafte, philosophische Ergüsse aus dem Hause Marvel? Siehste.

Besonders bemerkenswert fand ich Mark Ruffalo als Bruce Banner. Da ich bekennender Edward-Norton-in-der-Rolle-des-Hulk-Fan bin -- ich stand schon immer auf die schmächtige Nerd-Version von Banner, auch in den Comics -- war ich nach den Trailern eher skeptisch ob ich die "kräftigere" Bannerversion würde akzeptieren können. Nach dem Film muss ich aber sagen: Doch, der Junge passt. Und endlich hat das CGI-Team es auch mal geschafft, die Gesichtszüge des Schauspielers auf das "Monster" zu übertragen. Wurde auch mal Zeit.

Netter Nebeneffekt: Es ist schon verdammt lange her, dass ich in einer so vollen Kinovorstellung wie der gestrigen war. Mindestens 3/4 der Plätze waren besetzt -- Nachmittags um 15 Uhr. Womit mal wieder bewiesen wäre, dass Qualität die Menschen ins Kino bringt und nicht liebloser Müll.

Sonntag, 29. April 2012

Wenn das Funkloch dich frisst...

Eigentlich wollte ich den Post übers Grillen schon gestern veröffentlichen. Ich hatte ihn auch schon geschrieben -- mit der offiziellen Blogger-App für Android. Das Ergebnis: Ging nicht, Daten futsch. Und nicht nur das! Die App saugte darüber hinaus noch meinen Akku leer wie ein ausgehungerter Vampir. Auf der letzten Brennstoffreserve hat mein Motorola aber Tapfer bis zum Ladegerät noch ausgehalten. Respekt.

Das Resultat des Tages: Die App ist scheiße. Ne andere habe ich nicht gefunden. Also wird nur noch via Schleppi oder vom stationären Rechner aus geblogt. Vorerst. Auch wenn ich die Idee, Bilder direkt von Unterwegs zu versenden, durchaus reizvoll finde.

Also: Falls jemand da draußen eine brauchbare Android-App für Blogger -- der Dienst, nicht der Mensch, der die Artikel tippt -- kennt, so möge er oder sie doch bitte die Weisheit mit mir teilen. Danke :)

Der Sommer kommt endlich auch in Braunschweig an

Er kam zwar nicht unerwartet, dafür aber plötzlich: War das Wetter am Freitag zwar warm, aber bewölkt, so schlug gestern der Sommer mit seiner ganzen Pracht zu buche: Strahlend blauer Himmel und Temperaturen, die T-Shirt und Shorts anstatt Pullover und Thermounterhosen erfordern. Und wie kann mensch es diesem Wetter am besten danken? Richtig, mit kühlem Bier und heißen Kohlen, auf denen man sich lecker Zeux zum Grillen draufhaut. Himmlisch!

Für alle, die nicht hier waren oder sich an den schönen Tag noch einmal erinnern wollen hänge ich ein paar Beweisfotos an.


Schon toll, wenn die Sonne derart brennt, dass man übergangslos zum Sonnenschutz greifen muss, weil man sonst --  bleich wie wir alle nunmal sind -- schnell zum Krebs mutieren würde.


Der strahlend blaue Himmel über Braunschweig. So tief und schön, wie er sich lange nicht mehr gezeigt hat.


Ein Teil unseres Essens: Lecker vegetarische Spieße! Die zweite Portion (nicht auf dem Bild) werden wir heute auf den Grill hauen, auch wenn das Wetter nicht ganz so bezaubernd ist wie gestern.


Sogar den Pflanzen gefällt das Wetter so gut, dass sie austreiben und uns mit den Farben ihrer Blüten erfreuen.

Ach, was freue ich mich dieses Jahr auf dem Sommer. Hoffentlich bleibt er dieses Jahr ein wenig länger.


Freitag, 27. April 2012

Wanna buy an atomic bomb?

Da diskutiert man jahrelang über Sicherheit; es bedurfte die Havarie eines japanischen Atommeilers, damit sich Deutschland langsam aus der Atomenergie verabschiedet; auch bin ich als Bewohner der Region Braunschweig mit Asse und Schacht Konrad vor der Haustür unglaubliche Funde und Erkenntnisse gewohnt --

Aber was sich im Norden Braunschweigs abspielte, lässt sich nur noch kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. Wie die Braunschweiger Zeitung berichtet lagerte in Thune mehrere Jahre waffenfähiges Plutonium, welches für bis zu fünf Atombomben ausgereicht hätte! Und das ganze nur gesichert durch einen simplen Maschendrahtzaun. Und genau gegenüber einer Grundschule.

Clowns und Müsli?

Auch wenn ich nichts neues erzähle: Heise und Telepolis sind immer einen Leser wert. In letzter Zeit häufen sich dort allerdings Artikel, bei denen ich mich ernsthaft frage, ob Clowns zum Frühstück mehr Nährwert bieten als Müsli, Brötchen und Co. Vielleicht sollte ich mir also doch eine andere Diät überlegen...

Angefangen hat alles mit diesem lustigen Eintrag hier, der beschreibt, wie sich Teile Deutschlands selbst zuspammen. In Anbetracht der Blödheit, die sich auf dieser unfreiwilligen Spam-Mailing-List finden lässt, gab die Nachricht wohl die Form und den Inhalt des Artikels vor, weswegen ich hier noch nichts Böses ahnte.

Wie sehr ich mit dieser Einschätzung falsch lag, zeigte sich wenige Tage später, als auch noch diese Nachricht meinen Feedreader erreicht, die sehr schön den Wert heutiger Kultur illustriert: Nicht die Mitarbeit an einem Werk ist viel Wert, sondern lediglich die Verwertungsrechte bringen viel Geld ein, wie ein Pornodarsteller feststellen musste, der den Porno, in dem er selbst mitspielte, illegal aus dem Netz geladen hat. Besonders bemerkenswert ist aber die Schreibe an sich -- mir war gar nicht bewusst, wie viele Synonyme sich für den Pornobereich finden lassen. Diese Stichprobe ist eindeutig lesenswert.

Verrückte Welt.

Wenn sich Google und der Imperator zusammentun...

... dann können uns nicht mal mehr die Häretiker des Chaos befreien!

Als ich letzten auf den Seiten des aktuellen Humble Bundles surfte um mir die neuen Goodies anzusehen, habe ich mich entschlossen, die für mich neuen Möglichkeiten zu nutzen, die mir meine Teilnahme an den Social Medias bereitstellt. Mit anderen Worten: Kaum habe ich mir einen Google+-Account zugelegt, wollte ich auch mal ein "Plus 1" geben -- und welche Seite bietet sich da besser an als das Humble Bundle? Immerhin macht diese Initiative mir schon seit Monaten das Spielen unter Linux wieder schmackhaft. Gesagt, getan: Die Bundle-Boys bekamen das "Plus 1" ... und mein Herz setzte für einen Moment aus, als ich folgendes sah:


Als Warhammer 40k Spieler frage ich mich da natürlich: Was kommt als nächstes? Codex Googlefanboys? Adeptus Google? Oder zeigen die Tau endlich ihr wahres Gesicht und ändern ihr Motto von "The Greater Good" zu "Don't Be Evil"?

Ich warte gespannt...